Maßschneider Jobs und Stellenangebote
Alles, was Sie über den Beruf Maßschneider wissen müssen
Welche Ausbildung benötigt ein Maßschneider?
Ein Maßschneider muss eine dreijährige Ausbildung absolvieren. Währenddessen
verbringt er sowohl Zeit in der Berufsschule als auch in einem Betrieb, beispielsweise in
einer Änderungs- oder Theaterschneiderei. Schon nach dem zweiten Ausbildungsjahr und
einer bestandenen Zwischenprüfung dürfen sich die Auszubildenden „Änderungsschneider“
nennen. Im dritten Lehrjahr erfolgen die Entscheidung, entweder Damen- oder
Herrenschneider zu werden, sowie der Erwerb des Titels „staatlich anerkannter
Maßschneider“.
Welche Ausbildungsinhalte erlernt man als Maßschneider während der
Ausbildung?
Kundenwünsche ermitteln, Materialien einschätzen, mit der Nähmaschine umgehen:
Während der Ausbildung werden Maßschneider auf die vielfältigen Aufgaben des späteren
Berufs vorbereitet. Sie lernen, wie sie richtig Maß nehmen, um anhand der ermittelten
Werte neue Kleidungsstücke anzufertigen oder bereits vorhandene Kleidung umzunähen.
Auch die Erstellung von Skizzen, die als Leitfaden für die spätere Textilie dienen, wird in der
Ausbildung gelehrt. Weiterhin kommen Maßschneider in Kontakt mit sogenannten
Schnittschablonen, mit denen Stoffelemente ausgeschnitten werden können, und sie lernen
unterschiedliche Nähte kennen. In der Berufsschule wird zusätzlich theoretisches
Hintergrundwissen vermittelt, beispielsweise Informationen aus dem Arbeits- oder
Umweltrecht.
Welche Aufgaben hat ein Maßschneider?
Maßschneider entwerfen neue Kleidungsstücke allein, in Teams oder mit Kunden. Sie
realisieren Kleidungsträume, die Textilien von der Stange nicht erfüllen können. Dazu
beraten sie hinsichtlich der Materialwahl, empfehlen bestimmte Farben, die zum Kunden
passen, nehmen Maß bei ihm und schneidern ihm so letztlich im wahrsten Sinne des Wortes
die Kleidung auf den Leib. Individuell gefertigte Unikate sind das Ergebnis dieser Arbeit.
Alternativ können Maßschneider auch in Änderungsschneidereien arbeiten. In diesem
Fall kümmern sie sich vorwiegend um die Anpassung fertiger Kleidungsstücke, die
beispielsweise enger oder weiter gemacht beziehungsweise optisch umgestaltet werden
sollen. Auch die Reparatur von Kleidungsstücken, wenn beispielsweise Knöpfe abgefallen
oder Reißverschlüsse defekt sind, fällt in ihren Zuständigkeitsbereich.
Warum sollte man Maßschneider werden?
Der Beruf als Maßschneider bietet Vielfalt und Raum zur kreativen Gestaltung. Die
unterschiedlichen Einsatzgebiete, beispielsweise in Modeboutiquen oder am Theater, lassen
Maßschneidern die Wahl ihres beruflichen Fokus. Sie können entscheiden, ob sie lieber
alltagstaugliche Kleidung entwerfen, romantische Hochzeitskleider kreieren oder auffällige
Textilien für Schauspieler gestalten möchten. Zudem sind die Zukunftschancen gut, da der
Kundenkreis breit gestreut ist.
Wo kann man als Maßschneider arbeiten?
Maßschneider können in Theatern, Änderungsschneidereien, Nähereien von
Modehäusern, Kaufhäusern und Onlineshops sowie in Kostümabteilungen von Film und
Fernsehen arbeiten. Zudem ist der Einsatz in einer eigenen Schneiderei möglich.
Wie bewerbe ich mich als Maßschneider?
Ein motiviertes Anschreiben gilt als erste Eintrittskarte in die Welt der Maßschneiderei –
es gibt vergleichsweise wenig Ausbildungsplätze, weshalb Sie schon mit dem ersten Eindruck
überzeugen sollten. Sie haben bereits Erfahrung im Nähen, waren vielleicht bei einem
schulischen Theaterstück für die Kleidung verantwortlich? Benennen Sie diese Tatsache
schon in Ihrem Anschreiben.
Auch ein aussagekräftiger Lebenslauf gehört zu einer Bewerbung für den
Ausbildungsplatz dazu. Nennen Sie hier Hobbys und Interessen, die zum Beruf des
Maßschneiders passen, um Ihre Chancen auf den Platz zu steigern. Vergessen Sie aber auch
nicht die Nachweise über Ihre bisherigen schulischen und beruflichen Erfahrungen. Wenn Sie
gleich positiv auffallen möchten, gestalten Sie zudem ein Deckblatt, das Ihre Kreativität zum
Ausdruck bringt.
Welche Arbeitszeiten hat ein Maßschneider?
Die meisten Maßschneider arbeiten werktags zu geregelten Arbeitszeiten – das gilt
besonders in Boutiquen oder Änderungsschneidereien. Je nach Öffnungszeiten startet Ihr
Tag als Maßschneider zwischen acht und zwölf Uhr; manchmal ist also auch Ausschlafen
möglich! Wenn Sie am Theater oder in der Filmindustrie eine Anstellung finden, sind
durchaus auch Spät- und Wochenendarbeit möglich, sofern im Vorfeld eines Stückes oder
Films die Zeit drängt.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für den Maßschneider?
Sie können sich nach der Ausbildung zum Maßschneidermeister, Industriemeister
Fachrichtung Textilwirtschaft oder Betriebswirt Textil weiterbilden lassen. Weiterhin können
Sie sich zum Ausbilder fortbilden und somit bald selbst junge Maßschneider in das Berufsbild
einführen.
Was macht ein Maßschneider in der Praxis?
Sie skizzieren als Maßschneider Kleidung nach eigenen Entwürfen oder Kundenideen und
sorgen dafür, dass der Entwurf passend angefertigt wird. Ist er für einen speziellen Kunden,
nehmen Maßschneider das Aufmaß und beraten hinsichtlich Farbe und Material. Zudem
können Textilien nach Kundenwunsch geändert oder bei Defekten repariert werden.